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Extraterrestrischer Besucher

2002, Paul Fuchs (DE)

Die Klangskulptur ‹Extraterrestrischer Besucher› ist eine von vielen Arbeiten, die der Bildhauer und Klangkünstler Paul Fuchs in seinem Klanggarten in der Toskana geschaffen hat. Vom Giardino dei Suoni nahm das begehbare Windspiel seinen Weg zum Klangweg Toggenburg – als ‹Besuch des Ausserirdischen›.

Die beiden Antennen des ausserirdischen Besuchers sind sechs meter lange Klangstäbe. An ihrem oberen Ende befindet sich jeweils ein Bronzegewicht - am unteren Ende, im Kopf der glockenförmigen Bronzekörper sind sie in einen massiven Edelstahlblock eingespannt. Unter diesem Glockenkörper kann ein Mensch stehen und lauschen: Wenn oben der Wind die Klangstäbe in Schwingung bringt und diese sich treffen, hüllt der Klang die Lauschenden ein.

«Dieses Werk beinhaltet einen Hinweis zu jedermanns Schicksal. Denn wer in der Figur steht, der sieht nicht, wann die Klangstäbe zusammen schlagen. Das ruhige oder auch unruhige Warten im umschlossenen Raum ist das Wesentliche an der Installation.»

Paul Fuchs , Künstler

Der Wind bestimmt den zufälligen Klang

Wann die Metallstangen zufällig aufeinandertreffen, bestimmt der Wind. Paul Fuchs hat diesen Zufall noch unberechenbarer gemacht: Die oben angeschweissten Bronzegewichte sind minimal unterschiedlich, ebenso wie die Länge der Stäbe. Das sorgt für unterschiedliche Schwingungen im Wind und hat Einfluss auf den Takt der Berührungen. Wann sich die Stangen treffen – wer weiß? Und so wie niemand wissen kann, was das Schicksal als nächstes mit einem vorhat, trifft unten in der Kapsel auch der verstärkte Ton unerwartet auf die Ohren von Besucherinnen oder Besuchern. Die ganze Skulptur ist so gebaut, dass die Schwingungsenergie lange im System bleibt und der vom Wind ausgelöste Klang lange nachhallt.

Ein Garten für den Klang

Paul Fuchs entwickelte diese Skulptur Anfang der 2000der Jahre und baute sie in Zusammenarbeit mit seinem Sohn, dem Kunstmetallbauer David Fuchs. Viele Jahre Lang war die Skulptur ein wichtiges Exponat im Giardino dei Suoni – dem Skulpturenpark von Paul und Gaby Fuchs in der Toskana. Von dort wurde die generalüberholte Skulptur für einen „Besuch des Ausserirdischen“ 2024 ins Toggenburg gebracht.

Über den Künstler

Paul Fuchs ist gebürtiger Münchner, aber schon lange lebt und arbeitet er umgeben vom Klang seiner Kunstwerke in der Toskana, heute mit seiner Partnerin Gaby Beisiegel-Fuchs. «Mein Leben für den Klang hat begonnen als ich Schmied wurde», erzählt Paul Fuchs über sich. «Ich habe geschmiedet und genietet und wieder geschmiedet und irgendwann gemerkt: Egal, was man in die Hand nimmt, alles ist Klang. Jede Tätigkeit. Das hat mich fasziniert.» Und so widmete er sein Leben dem Bau von Instrumenten und Klangskulpturen.

paulfuchs.com ↗

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