Werner Huser, 1952 in Alt St. Johann geboren, verheiratet und Vater von vier Kindern.
Schon als siebenjähriger Bube ging ich z’Alp. Beeindruckt vom Älplerleben wollte ich dies immer wieder erleben. Im Jahre 1979 übernahm ich den elterlichen Hof. Acht Jahre darauf stand der grosse Neubau meines Hofes auf dem Plan. Wobei ich mir auch den Traum meiner eigenen Werkstatt erfüllen konnte. Später bekam ich die Gelegenheit eine eigene Alp zu kaufen. Für mich sind Bauernleben, Älplerleben und Brauchtum sehr wichtig und fliessen ineinander.
Die Sennentracht ist mein schönstes Sonntagsgewand. Schade nur, wenn der beschlagene Hosenträger zu klein ist, schlicht nicht mehr passt und das Geld für einen neuen nicht reicht. Ich suchte krampfhaft nach einer Lösung, doch fand ich im ersten Moment keine. Kurze Zeit später kam ich auf die Idee, selber einen Hosenträger zu machen. Darum fuhr ich nach Gams zu einem bekannten Ziseleur um mir das nötige Wissen zu erfragen. Dieser schmunzelte und gab mir bereitwillig Auskunft. Ich sah ihm an, dass er dachte, dass ich das selber nie schaffen würde. Die ersten Hosenträger (für unsere Buben) waren natürlich nicht perfekt, aber ich wusste wie ich korrigieren konnte. Kurze Zeit später bestellte ein Sennensattler das Messing für einen beschlagenen Hosenträger bei mir. Die Initialen müssten W. H. sein, für einen Kunden aus dem unteren Toggenburg mit dem Namen Walter Huber. Voller Freude und Elan machte ich mich ans Werk, nicht ahnend, dass ich die Messingbeschläge für meinen eigenen Hosenträger ziselierte. Die Freude war riesig als ich diesen Hosenträger von meiner Frau zum 40. Geburtstag geschenkt bekam.
Ich ziseliere jedes Jahr für Hosenträger, Sentumschellen, Weidschellen, Sennenbroschen und Gürtel. Als das erste Mal von „Huser-Mösch“ gesprochen wurde, war das ein besonderes Gefühl. Seit jeher freue ich mich immer, wenn ich einen Bauern oder Sennen mit seinem Hosenträger, oder Schellen mit dem „Mösch“ aus meiner Werkstatt sehe. Durch meinen kreativen Nebenerwerb habe ich schon viele interessante Personen kennen gelernt und das Ziselieren hat mir schon viel gebracht, das man mit Geld nicht kaufen kann.